Die zwei Sturmtiefs "Mike" und "Niklas" haben einen versicherten Gesamtschaden von 700 Millionen Euro hervorgebracht. Dies schätzt die aktuarielle Beratungsfirma Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) aus Köln, die sich dabei auf ein selbst entwickeltes Sturmmodell für Deutschland stützt. Das Sturmfeld von Niklas, das am 31. März die Schadenspitze brachte, erfasste ganz Deutschland. Dabei wurden nahezu flächendeckend Spitzenböen von 100 km/h und mehr erreicht.

"Mit seinem Schadenausmaß liegt das aktuelle Sturmduo deutlich unter 'Kyrill' aus dem Jahr 2007", erläutert MSK-Geschäftsführer Onnen Siems. Sturm Kyrill hatte damals zu Schadenzahlungen in einer Höhe von 2,4 Milliarden Euro geführt und wird daher oft zum Vergleich angeführt. "Meteorologisch sind Mike und Niklas als Nachzügler zu sehen - zwei sehr späte Winterstürme", so Siems.

Die größte Kostenposition, die durch Mike und Niklas auf die Versicherungswirtschaft zukommt, geht auf Gebäudeschäden zurück. Dabei machen, für den Bereich "Wohngebäude", beschädigte Dächer den Großteil der Schäden aus. Oft beschleunigen Stürme, wie derzeit Mike und Niklas, eine ohnehin anstehende Sanierung. Ein spektakuläres Beispiel bot aktuell der Münchener Hauptbahnhof. Nachdem Dachfenster durch Sturmböen beschädigt wurden, musste die Haupthalle zeitweise evakuiert werden. Die Sanierung des baufälligen Dachs war ohnehin für den Sommer angesetzt.

Modellrechnungen zeigen, dass Stürme langfristig häufiger und intensiver werden. Sorgt diese Zunahme möglicherweise für einen Sanierungsschub - und damit paradoxerweise zu einer besonderen Widerstandsfähigkeit gegen künftige Stürme? Nein, meint Siems. "In 30 bis 40 Jahren werden die Dächer, die zum Beispiel jetzt nach Mike und Niklas neu gedeckt werden müssen, wieder baufällig sein. Instandhaltung ist und bleibt eine Sisyphusarbeit."

Presseanfragen richten Sie bitte an
Thilo Guschas
Telefon +49 (0)221 42053-0
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Über MSK
Meyerthole Siems Kohlruss ist eine aktuarielle Beratungsgesellschaft mit Sitz in Köln und seit 1998 erfolgreich im deutschsprachigen Raum tätig, insbesondere auf den Gebieten Datenpools, Tarifierung, Reservebewertung, Rückversicherung und Risikomodellierung.