Die Stürme RUZICA/SUSANNA, wegen denen viele Karnevalsumzüge abgesagt wurden, haben voraussichtlich einen versicherten Gesamtschaden von 100 Mio. Euro in Deutschland verursacht.

Die Schadenschätzung erstellte die aktuarielle Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) aufgrund eigener Berechnungen. „Damit hat das Sturmduo deutlich höhere Schäden verursacht als bislang in der Presse berichtet wurde“, sagt MSK-Geschäftsführer Onnen Siems.

Am 8. Februar 2016 fegte Sturmtief RUZICA über Deutschland hinweg, gefolgt von dem Randtief SUSANNA. Am stärksten betroffen waren das südliche Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland sowie Baden-Württemberg. Es gab mehrere Verletzte und im Saarland einen Toten. Auch im Ausland wüteten die Stürme, RUZICA besonders in Großbritannien, SUSANNA mehr in Frankreich und Belgien.

Die Stürme hatten viel Wasser im Gepäck; SUSANNA brachte auch kältere Luft mit und so fiel Einiges als Schnee und gelangt erst mit Verzögerung in die Kanalisation. Dennoch sind die Wasserstände der Flüsse im Westen hoch.

Der versicherte Gesamtschaden erreicht keine extremen Ausmaße – anders als etwa Sturm NIKLAS, der vergangenes Jahr 700 Mio. Euro an versichertem Schaden in Deutschland verursachte. „Daher werden nahezu alle Schäden, die durch RUZICA und SUSANNA aufgetreten sind, von den Erstversicherern getragen, die Rückversicherer bleiben weitgehend außen vor“, sagt der Versicherungsmathematiker Siems. „Die beiden Stürme werden voraussichtlich am stärksten in der Gebäude- und Kasko-Versicherung zu Buche schlagen“.

Eine Besonderheit des Sturmduos ist, dass aufgrund der Unwetterwarnung viele Karnevalszüge abgesagt werden mussten. Diese Ausfälle können auch die Versicherungswirtschaft betreffen. So kommt zum Beispiel in Düsseldorf die ERGO für die Kosten auf, die durch den Ausfall verursacht wurden; Presseberichten zufolge hat das Comitee Düsseldorfer Carneval eine Versicherung abgeschlossen, die Kosten und entgangene Einnahmen bis zu einer Höhe von 500.000 Euro deckt. „Doch auch wenn so genannte Eventdeckungen für Karnelsumzüge greifen, sind die Versicherungssummen im Gesamtkontext aller versicherter Werte niedrig“, erläutert Siems.

100 Mio. Euro versicherter Gesamtschaden durch Karnevalsstürme RUZICA/SUSANNA

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Meyerthole Siems Kohlruss

Meyerthole Siems Kohlruss wurde 1998 in Köln als erste deutsche aktuarielle Beratungsgesellschaft gegründet und begleitet Versicherungsunternehmen bei strategischen Entscheidungen und operativen Prozessen. Die Tätigkeitsschwerpunkte liegen in Datenpools, Tarifierung, Reservebewertung, Rückversicherung und Solvency II.