Die aktuarielle Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) schätzt, dass der versicherte Sachschaden, den das Tief JÖRN am 10. Juni 2019 im Münchener Raum anrichtete, in einem mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich liegt. Beinahe wäre das Ausmaß noch größer ausgefallen: „Eine geringfügig östlicher gelegene Zugbahn hätte deutlich höhere Schäden verursacht. Schadenmindernd wirkte sich auch der Feiertag und die Ferienzeit aus“, sagt MSK-Geschäftsführer Onnen Siems.

Starkregen (10mm innerhalb von 9 Minuten), Sturmböen bis 118 km/h (am Flughafen München) und Hagelkörner in Golfballgröße waren Begleiterscheinungen einer Superzelle, die am späten Nachmittag vom Allgäu kommend die westlichen Außenbezirke Münchens überquerte und dann in Richtung Regensburg weiterzog. Innerhalb einer Stunde gegen 18 Uhr MESZ ereignete sich der Großteil der Schäden.

Das Unwetter geschah 35 Jahre nach dem „Münchener Hagelereignis“, das am 12. Juli 1984 den Großraum München ereilte und das in Versicherungskreisen bis heute berüchtigt ist. „Im Unterschied zum aktuellen Schadenereignis traf das Unwetter 1984 die Stadt München an einem normalen Werktag im Feierabendverkehr“, erläutert Onnen Siems. Der damalige versicherte Schaden betrug etwa 750 Millionen Euro – in heutigen Werten sind dies mehr als 2 Milliarden Euro. Mehr als 60% der Sachschadensumme waren Fahrzeugschäden. Auch einige Flugzeuge am damaligen Flughafen Riem waren betroffen. „Die Wiederkehrperiode für einen solchen Schaden liegt bei etwa 35 Jahren“, ergänzt der Versicherungsmathematiker Onnen Siems.

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Über

Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) wurde 1998 in Köln als erste deutsche aktuarielle Beratungsgesellschaft gegründet und begleitet Versicherungsunternehmen bei strategischen Entscheidungen und operativen Prozessen. Die Tätigkeitsschwerpunkte liegen in Datenpools, Tarifierung, Reservebewertung, Rückversicherung und Solvency II. Seit 2011 ist das Informationssicherheitsmanagementsystem von MSK nach ISO 27001 zertifiziert.