Fabien Lassen und Lucas Kaiser, VVB Magazin, vom 15. Februar 2016

Am 26. November 2015 lud die aktuarielle Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) die Bachelor-Studierenden mit dem Schwerpunktfach Rückversicherung des Instituts für Versicherungswesen zu einer Vortragsreihe mit anschließendem Get-together in ihre Räumlichkeiten in Köln ein. MSK begleitet sowohl Erst- als auch Rückversicherungsunternehmen sowie Corporates bei strategischen Entscheidungen und operativen Prozessen.

Tommy Berg, aktuarieller Berater, eröffnete die Veranstaltung und hieß die Studierenden willkommen. In einer einführenden Präsentation stellte er die Gründungsgeschichte des Unternehmens und die Geschäftssegmente, in denen MSK tätig ist, vor.

Im Anschluss erörterte Thomas Budzyn, aktuarieller Berater, in seinem Vortrag zum Thema „Tarifierungsprozess in der Schaden-Unfall-Versicherung“ die Anforderungen und das Spannungsfeld bei der Tarifkalkulation und der Einführung von Versicherungsprodukten. Er zeigte anhand des Tarifkalkulationsprozesses auf, inwieweit es Differenzen zwischen dem Wunschtarif und einem aktuariell angemessenen Tarifansatz kommt. Ziel ist ein möglichst einfacher, einheitlich gestalteter und modular gebauter Tarif, der zusätzlich marktfähig und risikoadäquat ist. MSK ermittelt einen optimalen Kompromiss zwischen den verschiedenen Anforderungen.

Adrian Engels, aktuarieller Analyst, stellte den Studierenden anschließend das MSK-Quotierungstool für Unfall-Schadenexzedenten-Verträge mit dem Namen „AXOLOTL“ vor. Anhand eines Musterportfolios erklärte er die Preisfindung und die Auswirkung der unterschiedlichen Tarifierungsmerkmale. Darüber hinaus zeigte er, wie unterschiedliche Zinsniveaus sich auf die Schadenbedarfe auswirken.

In der darauf folgenden Präsentation zum Thema „Treuhändler“ verglich Johannes Paschetag, aktuarieller Analyst, die Beitragsanpassungen in den Sparten Kranken-, Haftpflicht- und Rechtsschutz- und der Wohngebäudeversicherung. MSK unterstützt Versicherungsunternehmen hierbei in den einzelnen Sparten treuhänderisch. In diesem Zusammenhang erörterte er die aktuariellen Instrumente für die Beitragsanpassungen sowie die Besonderheiten in den unterschiedlichen Sparten.

In ihrem Vortrag über das MSK-Sturm-Modell erläuterte Carina Götzen, aktuarielle Beraterin, die Funktion und Zielsetzung des Modells. Mit diesem können einerseits nach einem Sturm sehr schnell Prognosen zur Gesamtschadenhöhe erstellt werden. Andererseits können Sturmereignisse damit modelliert und mithin kalkulierbar werden. Der Vortrag zeigte auf eindrucksvolle Weise, wie komplexe Zusammenhänge auf transparente Weise gelöst werden können.

Im letzten Vortrag des Tages gab Maxym Shyian, aktuarieller Analyst bei MSK, einen Überblick über die Einführungsphase von Solvency II. Er ging auf die Gründe zur Weiterentwicklung von Solvency I ein und erklärte die Bedeutung der drei Säulen in Solvency II. Die Vorbereitungen sind beendet, so dass ab dem 1. Januar 2016 die Durchführung beginnen konnte.
Im anschließenden geselligen Get-together gab es die Möglichkeit bei Kölsch und Röggelchen auf offengebliebene Fragen einzugehen und die spannende und abwechslungsreiche Veranstaltung so ausklingen zu lassen.

Die Studierenden möchten sich auf diesem Wege noch einmal sehr herzlich bei den Gastgebern von MSK sowie bei Prof. Materne für diese äußerst interessante und lehrreiche Exkursion bedanken, die allen in guter Erinnerung bleiben wird.