Mit Spannung wird sie erwartet: die fünfte quantitative Auswirkungsstudie (QIS 5) der Europäischen Kommission. Die finalen detaillierten Anforderungen werden im Juli 2010 veröffentlicht. Bereits im Vorfeld gab und gibt es viele Diskussionen um diese Studie, werden doch allgemein erheblich höhere Kapitalanforderungen erwartet als in den vorhergehenden Studien. 

Teilnahme an QIS 5 sollte als Chance gesehen werden
Ein voraussichtlich letztes Mal können Versicherer mit einer Teilnahme an QIS 5 ihre Solvenzkapitalanforderung testweise bestimmen, bevor das neue Aufsichtssystem Solvency II Anfang 2013 endgültig in Kraft tritt.

Viele Versicherungsunternehmen werden diese Chance nutzen – nicht nur, um die wesentlichen Kennziffern zu errechnen, sondern auch um Ansätze zur Optimierung der Arbeitsabläufe zu identifizieren. Dazu zählen etwa die Verbesserung des dispositiven Datenhaushalts, insbesondere der spezifischen versicherungstechnischen Kennziffern.

Aktuarieller Sachverstand ist gefordert
Meyerthole Siems Kohlruss berät mehrere Versicherungsunternehmen bei der Teilnahme an dieser Studie. Externe Beratung wird genutzt, weil vielfach die personellen Ressourcen fehlen, um sich durch das mächtige Regelwerk zu arbeiten. So umfasst allein die technische Spezifikation mehrere hundert Seiten. Zudem ist neben der Übertragung von Kennziffern aus Bilanz und GuV an vielen Stellen auch eine aktuarielle Einschätzung notwendig. Diese ist zurzeit noch nicht standardisiert. 

Standardmodell oder Internes Risikomodell
Weist das Ergebnis des Standardmodells eine nicht so komfortable Überdeckungsquote aus wie angenommen, kann die Einführung eines partiellen oder vollständigen Internen Modells sinnvoll sein. Gerade Spezialversicherer oder spezielle Rückversicherungsstrukturen können im Standardmodell nicht risikogerecht abgebildet werden.

Aber auch wenn sich nach dem Standardmodell eine komfortable Überdeckungsquote ergibt, sollten Versicherer die Möglichkeiten des Internen Modells nicht unbeachtet lassen. Schließlich kann ein Standardmodell die tatsächliche Risikostruktur innerhalb eines Unternehmens nie so exakt abbilden wie ein Internes Modell. Eine echte Risikosteuerung wird erst mit einem Internen Modell möglich. 

Prinzip der Proportionalität – auch bei den Erstellungskosten
Vielfach werden von Versicherern grundsätzliche Erwägungen gegen stochastische Risikomodelle ins Feld geführt: „zu komplex, zu kostenintensiv, zu geringe interne Kapazitäten“. Dass dem nicht so sein muss, belegen praxiserprobte Lösungen. Durch die Berücksichtigung der Spezifika sowie der internen Expertise lassen sich in Verbindung mit dem Proportionalitätsprinzip Modelle erstellen, die das individuelle Risikoprofil realitätsnah abbilden, ohne die Kosten in astronomische Höhen zu treiben. Meyerthole Siems Kohlruss bietet interessierten Versicherern eine unternehmensindividuelle Einschätzung zu den entstehenden Aufwänden an. 

Die Einführung von Solvency II Anfang 2013 nähert sich - es ist höchste Zeit für alle Gesellschaften, sich mit den geänderten Solvenzanforderungen auseinander zu setzen.


Ihr Ansprechpartner:
Dr. Dietmar Kohlruss
Tel. +49(0)221 42053-0
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Aktuelle Veröffentlichung zum Thema Standardmodell:
Dr. Dietmar Kohlruss, Standardmodell und Risikomanagement: Zwei Welten treffen aufeinander, in: Zeitschrift für Versicherungswesen 10/10.
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