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Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) schätzt den versicherten Schaden durch das Hochwasser im Saarland und in Rheinland-Pfalz auf 200 bis 300 Mio. Euro für Sachschäden und Kasko
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Die Wiederkehrperiode für das durch den Regen entstandene Hochwasser im Saarland beträgt laut Deutschem Wetterdienst 20-100 Jahre
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Sowohl das Saarland als auch Rheinland-Pfalz weisen mit ca. 14% die höchsten Anteile in der obersten Gefährdungsklasse des MSK-Starkregenmodells aus
Tief KATINKA führte vom 16. bis 18. Mai zu großen Niederschlagsmengen über südwestlichen Teilen Deutschlands. Insbesondere das Saarland und Rheinland-Pfalz waren von Starkniederschlägen betroffen, die zu Überflutungen und Erdrutschen führten. In Saarbrücken wurden allein am 17. Mai rund 80 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen.
Dauerregen durch Tief KATINKA im Südwesten Deutschlands.
„Das ist mehr Regen an einem Tag als im langjährigen Mittel im gesamten Monat April an dem Ort fällt“, sagt Prof. Dr. Stephanie Fiedler, die die aktuarielle Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) in meteorologischen Fragen berät. „Das durch den Regen entstandene Hochwasser im Saarland wurde vom Deutschen Wetterdienst als ein Ereignis eingeordnet, das nur alle 20 bis 100 Jahre auftritt“, merkt Prof. Fiedler an.
Die Wassermassen flossen stromabwärts in den Rhein, wo Flächen kontrolliert überspült wurden, während das Wasser im Saarland und Rheinland-Pfalz abfloss und sich das Ausmaß der Schäden zeigte. Der Pegel stieg in Köln um drei Meter innerhalb von zwei Tagen auf knapp sieben Meter am Morgen des 20. Mai 2024.
„Wir schätzen den versicherten Schaden durch das Hochwasser im Saarland und in Rheinland-Pfalz auf 200 bis 300 Mio. Euro für Sachschäden und Kasko“, sagt MSK-Geschäftsführer Onnen Siems.
Die Höhe des versicherten Schadens ermittelt MSK mit Hilfe eines selbst entwickelten Modells, das den Abfluss von Starkregen quadratmetergenau simuliert. Dabei werden Gefährdungsklassen zugeordnet, die die Exponierung beziffern.
„Dem MSK-Starkregenmodell zufolge ist das Saarland in der höchsten Gefährdungsklasse 4 mit 14% der Gebäude am häufigsten vertreten“, erläutert der Versicherungsmathematiker Siems.
„Besonders betroffen wird die Saarland Feuerversicherung sein“, bemerkt Siems. Mit knapp 70.000 versicherten Wohngebäuden repräsentiert sie mit ca. 23% den größten Marktanteil im Saarland. „Zum Vergleich: für die Allianz beträgt der Marktanteil bundesweit ca. 13% in der Verbundenen Wohngebäudeversicherung“, führt Siems aus.
„Damit wiederholt sich die Geschichte. Denn auch bei BERND im Jahr 2021 war ein öffentlicher Gebäudeversicherer, die Provinzial, am stärksten betroffen“, ordnet Siems ein. „Doch die öffentlichen Versicherer haben aus der Geschichte gelernt“.
Denn in Folge von BERND wurde ein Naturkatastrophen-Schadenpool unter der Führung der Deutschen Rück gegründet, der sämtliche Elementarrisiken umfasst. Dieser Pool stellt eine Ergänzung zum konventionellen Rückversicherungsschutz dar.
Mit zunehmender Erderwärmung werden extreme Niederschlagsereignisse häufiger und intensiver, auch wenn man ein Einzelereignis nicht durch den Klimawandel erklären kann. „Dadurch muss man erwarten, dass die Folgen durch Überschwemmungen ebenfalls häufiger und schwerwiegender werden, wenn keine geeigneten Gegenmaßnahmen getroffen werden“, merkt Prof. Fiedler an.
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Thilo Guschas
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Über MSK
Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) wurde 1998 in Köln als erste deutsche aktuarielle Beratungsgesellschaft gegründet und begleitet Schaden- und Unfallversicherer in strategischen und operativen Fragen. Schwerpunkte liegen in Datenpools, Tarifierung, Telematik, Cyber, Nachhaltigkeit, Bilanzbewertungen, Rückversicherung, Solvency II und EbAV II. Seit 2011 ist das Informationssicherheitsmanagementsystem von MSK nach ISO 27001 zertifiziert.