Ellen Bocquel, bocquel-news, vom 7. März 2019
Den versicherten Sachschaden, den Sturm Bennet am Sonntag und Montag hierzulande hinterlassen hat, schätzt die aktuarielle Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss auf 200 Millionen Euro. Damit fegte zum dritten Mal in den vergangenen dreißig Jahren ein Sturmtief am Rosenmontag über Deutschland hinweg.
Das Sturmtief Bennet zog am 4. März 2019 sehr rasch über Deutschland hinweg, hinterließ aber eine Schneise der Verwüstungen. „In mehreren Schauer- und Gewitterlinien brachte Bennet in nahezu allen Regionen Böengeschwindigkeiten von mehr als 90 Stundenkilometer", sagt Onnen Siems, Versicherungsmathematiker bei MSK Meyerthole Siems Kohlruss (www.aktuare.de). .“Ein besonderes Merkmal von Bennet ist, dass er auf einer weiten Fläche aktiv war", erläutert Siems.
Bennet fiel auf einen Rosenmontag - wie schon andere Stürme vor ihm
Bennet kündigte sich bereits am 3. März an und fegte dann in vielen Regionen mit über 100 Stundenkilometer übers Land. Doch am gerade vergangenen Rosenmontag sorgten nicht zum ersten Mal orkanartige Windböen für Verdruss bei Karnevalsjecken und Faschingsnarren. Beispiele sind das Jahr 1990 (Sturm Vivian am 26. Februar) und 2016 (Sturm Ruzica am 8. Februar mit der Absage des Düsseldorfer Rosenmontagszugs). „Im Vergleich zum Tief Ruzica vor zwei Jahren waren die Karnevalshochburgen beim aktuellen Sturm Bennet im Westen ähnlich betroffen, der Norden und Osten Deutschlands etwas mehr und der Süden etwas weniger", sagt Siems.
Die nebenstehende Deutschlandkarte, die bei Meyerthole Siems Kohlruss erstellt wurde, zeigt die Sturm-Zentren von Bennet in dunkelblauer Farbe (zum Vergrößern bitte anklicken). Etwa 10 Prozent der Stationen des Deutschen Wetterdienstes (ohne Bergstationen) weisen für Bennet Böengeschwindigkeiten von 100 km/h und mehr aus. Da aber erst ab solchen Werten signifikante Schäden entstehen, sind die Auswirkungen von Bennet insgesamt überschaubar. Sie dürften für die Sachversicherer bei 200 Millionen Euro liegen. „Ein Betrag, den sie nahezu jedes Jahr für ein Wintersturmereignis zahlen müssen", sagt Siems.
Bevor er Deutschland erreichte, wütete Bennet in Frankreich, den Benelux-Ländern und Großbritannien. Den Hauptschaden durch Bennet hat Deutschland zu verzeichnen