„Für Sturm IGNATZ/HENDRIK rechnen wir mit einem versicherten Marktschaden von 250 Mio. Euro für Deutschland“, sagt Onnen Siems, Geschäftsführer der aktuariellen Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss (MSK). Rasch überquerte der Sturm am Donnerstag Deutschland. Zuvor hatte er schon in Frankreich und den Benelux-Ländern zu Schäden geführt. „Am heftigsten wütete das Sturmtief in der Mitte Deutschlands in einem Gebiet vom Saarland bis nach Sachsen, in dem die Böengeschwindigkeiten Werte über 100 km/h erreichten. Nur der äußerste Norden und Süden waren kaum betroffen“, erläutert Siems.
Maximale Windgeschwindigkeiten während des Durchzugs von IGNATZ/HENDRIK am 21. Oktober 2021.
Bei IGNATZ/HENDRIK handelt es sich zwar um das teuerste Sturmereignis dieses Jahres, doch mit den Milliardenschäden durch die Hagelereignisse im Juni und die Flutkatastrophe im Juli kann es bei weitem nicht verglichen werden. „Mit der Nordwestströmung und hohen Tiden an der Nordseeküste erinnerte der Sturm auch an eine bisher fehlende Versicherungslösung für die Gefahr Sturmflut“, führt Siems aus.
In der Meteorologie sorgte das erste Sturmtief der Saison 2021/22 für Verwirrung. Lagen die Prognosen im Vorfeld noch weit auseinander, wurde dann zu Beginn der Woche klar, dass es einen Sturm geben würde. Die gemessenen Windwerte am Donnerstag lagen noch über den vorhergesagten.
Zusätzliches Durcheinander gab es durch eine unterschiedliche Namensgebung. Während viele Wetteranbieter von Sturm „IGNATZ“ sprachen, korrigierte sich der Deutsche Wetterdienst und ordnete die Windgeschwindigkeiten am Donnerstag dem Tief „HENDRIK II“ zu. Die Namensgebung der Tief- und Hochdruckgebiete erfolgt durch das Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin. Die Namensgebung ist international nicht einheitlich. So heißt der Sturm in Frankreich zum Beispiel „AURORE“.
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Über MSK
Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) wurde 1998 in Köln als erste deutsche aktuarielle Beratungsgesellschaft gegründet und begleitet Schaden- und Unfallversicherer in strategischen und operativen Fragen. Schwerpunkte liegen in Datenpools, Tarifierung, Telematik, Cyber, Nachhaltigkeit, Bilanzbewertungen, Rückversicherung, Solvency II und EbAV II. Seit 2011 ist das Informationssicherheitsmanagementsystem von MSK nach ISO 27001 zertifiziert.