- Empirische Studie untersucht die Nachhaltigkeit in Gebäude- und Schadendaten von 20 Versicherern
- Herausgearbeitet wurde das Zusammenspiel von Versicherungssummen, ESG-Kriterien und Schadenprofilen
- Fazit der gemeinsamen Studie von SkenData und Meyerthole Siems Kohlruss (MSK): Gebäude mit besseren Energieeffizienzklassen zeigen eine niedrigere Schadensbelastung
In einer umfangreichen Studie wurden die Portfolios von 20 Gebäudeversicherern auf den Aspekt Nachhaltigkeit hin untersucht. Die Studie, die gemeinsam von Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) und SkenData durchgeführt wurde, kam dabei zu prägnanten Erkenntnissen.
„Wir haben auf einem Bestand von 1 Mio. Datensätzen gemessen, ob – beziehungsweise in welchem Ausmaß – die Energieeffizienzklasse eines Gebäudes mit dem Schadenverhalten korreliert“, sagt MSK-Geschäftsführer Onnen Siems. „Dadurch kann beispielsweise das produktseitige Setzen von Anreizen für nachhaltigeres Handeln – eines der Kriterien der Taxonomieverordnung – quantifiziert und adäquat bepreist werden“.
Das Ergebnis: Je besser die Energieeffizienzklasse, desto niedriger der Schadensersatz. Doch es wird nicht nur proaktives Handeln belohnt. Zugleich bedeutet das Beharren auf den bisherigen Ansätzen, die den Gedanken der Nachhaltigkeit nicht berücksichtigen, Mehrkosten. Denn je schlechter die Energieeffizienzklasse, desto höher fällt der Schadenersatz aus. „Nicht zu handeln, kostet Geld“, resümiert Onnen Siems.
„Wir haben das Merkmal der Energieeffizienzklasse pro Gefahr (Feuer, Leitungswasser, Sturm, Elementar) einzeln geprüft und mehrdimensional in ausgefeilten Risikomodellen verprobt“, erläutert der Leitende Berater Florian Bohl. Dabei zeigte sich, dass die Energieeffizienzklasse stark mit dem Gebäudealter korreliert. Bei bestimmten Gefahren weisen Gebäude mit guter Energieeffizienzklasse, aber auch bei gleichzeitiger Verwendung des Gebäudealters im Tarif, geringere Schadensätze auf. „Basierend auf dieser aktuariell fundierten Analyse können Rabatte gewährt werden, die für die Versicherer auskömmlich sind“, führt Bohl aus. „Klimaschutz und marktwirtschaftliches Pricing gehen in diesen Fällen Hand in Hand“.
Für die Studie wurde der SHU-Datenpool von MSK genutzt, der die Portfolios von 20 Versicherern zusammenführt. Die verwendeten Risikomodelle sind in enger Abstimmung mit den Poolteilnehmern entwickelt worden und somit „markterprobt“.
Weiterführende bzw. unternehmensindividuelle Risikoanalysen des Merkmals „Energieeffizienzklasse“ können die Mitgliedsunternehmen selbständig mithilfe des cloudbasierten MSK-Analyzers durchführen, der einen zentralen Mehrwert des VGV-Datenpools darstellt.
Die Daten wurden von SkenData, dem deutschlandweiten Marktführer in der automatisierten Berechnung des Versicherungswertes von Gebäuden, analysiert.
„Es ist wichtig zu verstehen, dass Gebäudedaten ‚Bewegungsdaten‘ sind, sich also im Laufe der Zeit ändern“, erläutert SkenData-CEO Sven Jantzen. „Auf der Grundlage entsprechender Daten lässt sich für die Versicherer nicht nur die Wirtschaftlichkeit erhöhen“, führt Jantzen aus. „Die automatisiert ermittelbaren Daten können den Vertriebsprozess verschlanken und so zu einer höheren Kunden- und Vermittlerzufriedenheit führen“.
SkenData Technologie ist eine Schlüsselinnovation und liefert laut EEFIG Report der EU-Kommission einen fortschrittlichen, skalierbaren Ansatz, um den Gebäudebestand im Hinblick auf die Energieeffizienz vollständig zu bewerten und so die kosteneffizienteste und klimaschonendste Art der Renovierung zu ermitteln. [1]
„Die vorliegende Studie wird den Ansprüchen des SHU-Datenpools gerecht, der den teilnehmenden Versicherern granulare und nachhaltige Kalkulationen liefert. Der Pool öffnet neue Horizonte für die Produktentwicklung und ermöglicht ein adäquates Pricing von Risiken“, sagt MSK-Geschäftsführer Onnen Siems. „In Kombination mit der Risikobewertung aus unseren etablierten Risikomodellen lassen sich beispielsweise Produkte und sehr effektive Bestandsaktionen entwickeln“.
„Wie können Versicherer einen Beitrag zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels leisten, das in aller Munde ist?“, fragt Jantzen. „Um Maßnahmen und Versicherungsprodukte zu entwickeln, ist zunächst mit Hilfe von SkenData der Status quo der einzelnen Bestände erhoben worden. Die Studie bewertet diese Befunde und zeigt nachdrücklich auf, welche wirtschaftlichen Vorteile es für die Unternehmen bedeutet, klimafreundliche Aspekte im Pricing umzusetzen“, so Jantzen. „Statt vor allem ethisch oder ökologisch zu argumentieren, unterlegt die Studie den ökonomischen Nutzen der Nachhaltigkeit mit harten Zahlen“.
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Thilo Guschas
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Über SkenData
SkenData ist deutschlandweiter Marktführer in der automatisierten Berechnung des Versicherungswertes von Gebäuden. Seit 2022 ermittelt das Unternehmen zusätzlich die Energieeffizienz, CO₂-Emissionen und Sanierungsbedarfe von Gebäuden. SkenData ist zusätzlich Energieberater, eingetragener Energieeffizienzexperte und amtlicher Energieausweisersteller. Die eingesetzten Verfahren sind normgerecht und zertifizierte KPIs wie Energieeffizienzklasse, CO2-Emission Bruttogrundfläche, Haustyp EFH inkl. DHH RMH REH, MFH Energieeffizienzniveau (in kWh) (Ziel Greenbond: unter 75kWh) Änderung Energieeffizienzklasse (Ziel Greenbond: Reduktion um mind. 30%).
Über MSK
Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) wurde 1998 in Köln als erste deutsche aktuarielle Beratungsgesellschaft gegründet und begleitet Schaden- und Unfallversicherer in strategischen und operativen Fragen. Schwerpunkte liegen in Datenpools, Tarifierung, Telematik, Cyber, Nachhaltigkeit, Bilanzbewertungen, Rückversicherung, Solvency II und EbAV II.
[1] "New WG report on collecting and monitoring of data" (externer Link)